Monday, November 07, 2005

Was ist der Mensch?

In dem Zusammenhang des Ethik-Kurses ist die Frage gestellt worden:

„Was kann man vom Menschen erwarten?“ und zwar in dem doppelten Sinne:
„Was kann man von einem Menschen legitimer Weise fordern?"
„Welche Handlungen sind von einem Menschen mit größter Wahrscheinlich zu erwarten?“


Nach Kant sind es vier Fragen, die die Philosophie beschäftigen:

Was sollen wir tun? – das ist die Frage der Praktischen Philosophie
Was können wir wissen ? – das ist die Frage der Theorie der Erkenntnis
Was dürfen wir hoffen? – das ist die Frage der Metaphysik
Was ist der Mensch?

Diese vier Fragen stehen nicht in einer Reihenfolge, sondern die Antwort auf die eine von ihnen gibt die möglichen Antworten auf die anderen vor, die Fragen sind interdependent und nur in einem Gesamtzusammenhang zu beantworten.

Wenn wir Klarheit darüber brauchen, wonach wir unser (moralisches ) Handeln ausrichten sollen, müssen wir uns in einem Gespräch mit uns selbst und in einem Diskurs mit anderen Menschen Klarheit darüber verschaffen, was unter gegebenen Umständen getan werden soll. Es ist aber widersinnig, Menschen Handlungen abzuverlangen, die ihnen von der Natur, seiner biologischen Konstitution, her nicht möglich sind.( dem alten lateinischen Rechtsspruch folgend ultra posse nemo obligatur)

Es sind deshalb bei der Beantwortung der zentralen Frage nach den Bestimmungsgründen des menschen zwei methodisch und theoretisch disparate Wege zu gehen.Sie führen zu unterschiedlichen Zielen, es wird also am Ende der Überlegungen dieses Kurses manches geklärt sein, was man vom Menschen erwarten kann und doch werden wichtige Fragen nach dem, was den Menschen ausmacht, zwei widerstreitende Antworten finden.
Aber vielleicht ist es ja auch gerade dies, was den Menschen am tiefsten ausmacht, dass er im Widerspruch lebt und ohne diesen auszuhaltenden Widerspruch auch nicht zu begreifen ist.
Auf Seite 36 des pdf-Dokuments " Elk Franke Skript - "Einführung in die Sportpädagogik/ -philosophie" (451 Kb)" findet sich eine systematische Aufstellung über den doppelten Zugangsweg. Dieses Script enthält für die hier hier interessierende Fragestellung noch weitere in unerem Zusammenhang bedeutsame Informationen.

http://www2.rz.hu-berlin.de/sportpaed/Lehrmaterialien_SS_05.htm
Für die erste Näherung genügt die folgende Bestimmung

Der Mensch als naturwissenschaftliches Objekt

Herkunft des Wissens
Empirie: Blick auf sinnlich wahrnehmbare Fakten

Der Mensch als geistig-vernüntiges und wertorientiertes Wesen

Herkunft des Wissens
Introspektion: Blick auf sich selbst; Analyse von Sprachbedeutung